Kosten/Nutzen

Erkrankungen des Atmungssystems gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit von Arbeitnehmern und haben daher eine große monetäre Hebelwirkung für Arbeitgeber. Die hier dargestellte exemplarische Kosten-Nutzen-Rechnung zeigt, dass sich bereits nach zwei bis drei Jahren die Investition in eine zusätzliche Luftbefeuchtungsanlage amortisieren kann. Darüber hinaus rechnet sich eine Investition in das Raumklima auch hinsichtlich der Produktivität: Studie zeigen, dass ein optimales Raumklima die Leistung, Schnelligkeit und Genauigkeit der Mitarbeiter steigern kann. Ohne Beschwerden über trockene Luft sind Mitarbeiter zufriedener und arbeiten motivierter und leistungsfähiger.

 

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Kosten-Nutzen-Rechnung

 

 

 

 

Leistung

 

 

 

Wann rechnet sich eine Luftbefeuchtung?

Erkrankungen des Atmungssystems gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit von Arbeitnehmern und haben daher eine große monetäre Hebelwirkung für Arbeitgeber. Die hier dargestellte exemplarische Kosten-Nutzen-Rechnung zeigt, dass sich bereits nach zwei bis drei Jahren die Investition in eine zusätzliche Luftbefeuchtungsanlage amortisieren kann. Betrachtet werden bei dieser Rechnung ausschließlich die möglichen Effekte auf Atemwegserkrankungen. Die Berechnungen basieren auf bekannten Fakten zu Erkrankungen der Atemwege und auf realistischen Annahmen. Alle anderen positiven Effekte einer optimalen Luftfeuchte auf die Gesundheit (z.B. Stimme, Augen, Haut) und auf die Leistungsfähigkeit sind dabei unberücksichtigt.

 

Bedeutung der Luftfeuchte

Über 16 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage von Büroarbeitern resultieren aus Erkrankungen der Atemwege (Statista Research Department 2020). Insbesondere Berufsgruppen mit hohem Sprechanteil leiden unter häufigen Atemwegserkrankungen. Spitzenreiter bei den Krankenständen sind Mitarbeiter in Callcentern, im Kundenservice und in der Telefonberatung. Das Wissenschaftliche Institut der AOK beziffert im Fehlzeiten-Report 2019 die erkältungsbedingten Fehlzeiten von Dialog-Marketing-Berufen auf durchschnittlich 4,8 Tage pro Jahr. Als Grund dafür wird unter anderem auch die Arbeitssituation der Mitarbeiter in Großraumbüros gesehen, in denen sich Viren schnell verbreiten können. Der Schutz der Schleimhäute der Atemwege und des Stimmapparates hat daher eine große monetäre Hebelwirkung, um Fehlzeiten und Einschränkungen der Leistungsfähigkeit zu reduzieren. Dabei gilt der Zusammenhang zwischen Atemwegserkrankungen und zu geringer Luftfeuchte mittlerweile als betätigt. Forscher der amerikanischen Universität Yale haben in einer mehrjährigen Studie 2019 den Einfluss einer geringen Luftfeuchte auf die Überlebensfähigkeit und die Ausbreitung von Grippeviren eindeutig nachgewiesen. Bei einer optimalen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 % zeigte sich, dass virale Infektion minimiert und der Übertragungsprozess erschwert wird. Das Sicherstellen einer relativen Luftfeuchte von mindestens 40 % kann daher für Unternehmen eine geeignete Maßnahme sein, um die Ausbreitung von Atemwegsinfekten und die Zahl der Erkrankungen erheblich zu verringern und Kosten zu senken.

 

 

Details zur Kosten-Nutzen-Rechnung

Kosten von Atemwegsinfektionen

Für jedes Unternehmen müssen sich Investitionen rechnen. Arbeitgeber setzen bei ihrer Entscheidungsfindung betriebswirtschaftliche Kriterien als Grundlage. In der Praxis sind jedoch Investition in die Gesundheit, in das Wohlbefinden und in die Motivation der Mitarbeiter monetär kaum bzw. überhaupt nicht zu erfassen. Zu vielfältig und komplex sind die äußeren Einflussfaktoren und die individuellen Gegebenheiten. Dennoch soll hier auf Basis statistischer Fakten und realistischer Annahmen der Versuch einer Kosten-Nutzen-Betrachtung unternommen werden, der zeigt welches Einsparpotential Unternehmen durch präventiven Gesundheitsschutz haben.

 

 

 

Annahmen Kosten/Arbeitsausfall Mitarbeiter:

    1. Lohnkosten Mitarbeiter € 30.000,-/Jahr

    2. Durchschnittlich 230 Arbeitstage/Jahr

    3. 4,8 Fehltage durch Atemwegserkrankungen

    4. Kosten Arbeitsausfall je Fehltag für nicht geleistete Arbeit, die z.B. von anderen Kollegen durch Überstunden kompensiert werden muss, bewertet mit Faktor 1,8.

       

       

      Nutzen und Kosten der Luftbefeuchtung

      Auf Grundlage der bisherigen medizinischen Erkenntnisse und Studien kann die vorsichtige Annahme getroffen werden, dass sich durch eine ganzjährig optimale Luftfeuchte am Arbeitsplatz Atemwegserkrankungen um mindestens 25 % reduzieren lassen. Ausgehend von 25 % weniger Atemwegserkrankungen ergibt sich eine durchschnittliche Reduzierung der Fehlzeiten in Unternehmen um 1,2 Fehltage je Mitarbeiter. Die Investitionskosten für eine Luftbefeuchtungsanlage zur Sicherung einer ganzjährig optimalen Luftfeuchte ist abhängig von der Raumgröße und der Anzahl der Mitarbeiter. Als Basis zur Kostenberechnung kann vereinfacht von folgenden Werten ausgegangen werden:

       

      Annahmen Kosten Luftbefeuchtung:

      1. Raumgröße: ca. 15 m² je Mitarbeiter (Open-Space mit ca. 3 m Raumhöhe)
      2. Investitionskosten: ab € 30,- pro m²
      3. Laufende Kosten: € 300,- bis € 600,- pro Monat (inkl. Wartung), abhängig von Anlagengröße

       

       

       

      Fazit

      Bei ausschließlicher Betrachtung der Atemwegserkrankungen kann sich die Investition in eine Luftbefeuchtungsanlage bereits nach zwei bis drei Jahren amortisieren. Alle anderen positiven Effekte einer optimalen Luftfeuchte auf die Gesundheit (z.B. Stimme, Augen, Haut) und auf die Leistungssteigerung sind dabei unberücksichtigt.

       

       

      Aus der Praxis: Kosten-Nutzen der Luftbefeuchtung

      Luftbefeuchtung: Mehr Gesundheit im Büro

       

      Ratgeber CallcenterProfi als Download inkl. Kosten-Nutzen-Rechnung

       


      Optimale Luftfeuchte zum besser Arbeiten

      Zufriedene Mitarbeiter arbeiten motivierter und sind leistungsfähiger. Das Raumklima am Arbeitsplatz ist ein wichtiges Aktionsfeld für Unternehmen, um Mitarbeiter positiv zu beeinflussen. Die relative Luftfeuchte ist somit nicht nur eine Einflussgröße für die empfundene „Thermische Behaglichkeit“, sondern steuert auch die Produktivität. Von „Thermischer Behaglichkeit“ spricht man, wenn Gebäudenutzer sich weder wärmere noch kältere, weder trockenere noch feuchtere Raumluft wünschen. Der Behaglichkeitsbereich, indem die große Mehrheit der Raumnutzer sich wohl fühlt erstreckt sich in einer Zone von etwa 18 °C bis 24 °C und 35 % bis 75 % relativer Luftfeuchte. Jeder vierte Büroarbeiter fühlt sich durch trockene Luft häufig oder ständig gestört.

       

      Trockene Luft ist ein Störfaktor

      Eine Studie des Fraunhofer IAO zur Gestaltung der Arbeits- und Bürowelt im Rahmen des Verbundprojekts Office 21 zeigt, dass lediglich 20 Prozent der Büronutzer mit ihrer Büroumgebung sehr zufrieden sind und weitere 42 Prozent eher zufrieden. Als ein überdurchschnittlich wirkender Störfaktor hat u.a. fehlende Luftfeuchte einen deutlich negativen Einfluss auf die Zufriedenheit im Büro. Über ein Viertel der Büroarbeiter empfinden die Luft häufig oder sehr häufig als zu trocken. Die Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts errechneten eine Korrelation von -0,30, mit der sich fehlende Luftfeuchtigkeit klar negativ auf die Zufriedenheit im Büro auswirkt. Damit haben Arbeitgeber und Gebäudeverantwortliche ein großes Optimierungspotenzial bei der Gestaltung der Arbeits- und Büroumgebungen in der Hand. Welche positive Hebelwirkung auf die Leistung zu erwarten ist, zeigt der in der Office 21 Studie errechnete Einfluss der Zufriedenheit auf die Motivation und Performance der Büroarbeiter. Mit einem Korrelationsfaktor von +0,44 bzw. +0,38 gibt es einen starken positiven Einfluss, der sich neben der Leistung auch auf die Identifizierung und die Bindung an den Arbeitsgeber auswirkt.

       

       

      Leistung, Schnelligkeit, Genauigkeit

      Weitere Details zum möglichen Einfluss des Raumklimas auf die Produktivität hat die britische „Whole Life Performance Plus Studie“ ermttelt: Die Studie bestätigt, dass ein optimales Raumklima die Leistung, Schnelligkeit und Genauigkeit der Mitarbeiter steigern kann. Unternehmen, die in das Raumklima von Produktions- und Arbeitsräumen investieren, können weiterhin mit einer Reihe von positiven Effekten bei ihren Mitarbeitern rechnen: geringere Fehlzeiten, höhere Qualität der Produkte, erhöhte Leistung am Arbeitsplatz, mehr Mitarbeiterbindung und Kreativität. Im Fokus der Studie standen insbesondere der Einfluss von Temperatur, Kohlendioxid (CO2) und der relativen Luftfeuchte am Arbeitsplatz.

       

      Aus der Praxis: Luftfeuchte und Leistung

       

      Download Kurfassung "Fraunhofer Studie"